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Rückruftraining I Der sichere Rückruf – So kommt jeder Hund zurück

Rückruftraining – Der sichere Rückruf

Wer wünscht sich nicht, dass der Hund beim Rückruf auf dem Absatz kehrt macht und freudig angelaufen kommt. Das Rückruftraining für den Hund kann nur dann erfolgreich sein, wenn der Rückruf auch sauber und konsequent aufgebaut wurde. Wie das funktioniert erfährst du in diesem Artikel.

 

Benötigt man überhaupt den Rückruf Hund?

Hunde, die über eine gute Orientierung an Ihrem Halter verfügen, werden einen bestimmten Radius nur selten überschreiten. Mein Hund Amy bleibt gern und freiwillig in meiner direkten Nähe, daher benötige ich ein Rückrufsignal nur sehr selten. Dennoch ist es wichtig in bestimmten Situationen seinen Hund zuverlässig und jederzeit zu sich rufen zu können. Nur so kannst du und dein Hund maximale Freiheit im Freilauf genießen.

So baust du einen Radius beim Spaziergang auf.

 

Rückruf Hund – Die Realität

Wie schön könnte der Spaziergang ohne Leine sein, wenn du deinen Hund jederzeit und selbst unter großer Ablenkung zu dir rufen könntest. Leider entscheidet dein Hund noch viel zu häufig selber, ob er den Rückruf ausführt oder ob er sich lieber wichtigeren Dingen widmet. Deinem Hund darfst du das nicht übel nehmen, denn er nutzt lediglich die Freiheiten die du ihm ermöglichst, um seinen Wünschen und Bedürfnissen nachzugehen.

 

Rückruftraining – Grundvoraussetzungen

 1. Gegenseitiger Respekt

Ein respektvolles und kooperatives Miteinander ist die Basis für ein erfolgreiches Rückrufraining. Du solltest der Sozialpartner an der Seite deines Hundes sein, an dem er sich gern und freiwillig orientiert. Nutzt du körpersprachliche Signale und setzt situativ Grenzen, wird sich dein Hund dir gegenüber aus einem eigenen Antrieb heraus aufgeschlossen begegnen. Aufdringlichem oder rüpelhaftem Verhalten, besonders wenn es um Futter, Spielzeug oder Streicheleinheiten geht, solltest du Grenzen setzen und deinem Hund alternative Verhaltensweisen aufzeigen. Damit hast du die Basis für das Rückruftraining gesetzt.

Sind Kommandos für die Hundeerziehung wichtig?

 

2. Eine gute Leinenführigkeit

Ein Hund, der dauerhaft an der Leine zieht, hat seinen Fokus beim Spaziergang weder bei dir, noch hat er gelernt sich an dir zu orientieren. Er ist überwiegend mit sämtlichen Reizen in seiner Umwelt beschäftigt, daher wird das Rückruftraining kaum erfolgreich sein. Du solltest also zunächst an einer guten Leinenführung mit deinem Hund arbeiten, bevor ihr den Rückruf aufbaut.

Dein Hund zieht an der Leine?

 

Wichtiger Hinweis

Hunde, die über einen ausgeprägten Jagdtrieb verfügen, solltest du erst dann von der Leine lassen, wenn du den Freilauf zuverlässig kontrollieren kannst und der Rückruf in allen Lebenslagen sitzt. Beachte dabei dennoch die Leinenpflicht während der Brut- und Setzzeit, die meist Anfang März beginnt und sich bis in den Juli hineinzieht. Zum Schutz der Waldbewohner und ihres Nachwuchses müssen in diesen Monaten auch die Hunde an die Leine, die perfekt gehorchen.

Jagdtrieb des Hundes kontrollieren

 

Rückruftraining – Wort oder Hundepfeife

Entscheide zunächst, ob du ein Wort oder eine Hundepfeife für das Rückruftraining nutzen möchtest. Sowohl ein Wort, als auch die Hundepfeife haben für deinen Hund als Rückrufsignal zunächst keine Bedeutung. Die Bedeutung bekommt das Rückrufsignal erst durch dein konsequentes und regelmäßiges Training.

Möchtest du ein Wort nutzen, so sollte es prägnant sein und wirklich nur während des Rückruftrainings Verwendung finden. Da diese Genauigkeit den meisten Menschen sehr schwer fällt, empfehle ich die Nutzung einer Hundepfeife.

Anzeige / Affiliate Links / Letzte Aktualisierung am 22.03.2024

Rückruftraining mit Hundepfeife

Entgegen mancher Hoffnung reagiert ein Hund nicht automatisch auf den Klang der Hundepfeife. Der Eindruck entsteht allerdings manchmal, wenn der Besitzer die Hundepfeife ohne jegliches Training ausprobiert und der Hund auf wundersame Weise tatsächlich angelaufen kommt. Diese  anfänglichen Zufallstreffer haben jedoch rein gar nichts mit einem Rückruftraining zu tun. Der Hund kommt nur deshalb, weil er das neue Geräusch erst einmal spannend findet. Er wird es allerdings dann ignorieren, wenn es für ihn keine weitere Bedeutung erlangt.

Unser Online-Kurs zum Rückruf:

Du rufst, da bin ich! Auch ohne Leine ein Team

Unser Online-Kurs „Du rufst, da bin ich! – Auch ohne Leine ein Team“ erklärt dir nicht nur genau wie ein zuverlässiger Rückruf aufgebaut wird, sondern auch wie du den Rückruf (fast) nicht mehr benötigst, weil der Hund gern in deiner Nähe bleibt! Dieser Kurs bietet eine ganzheitliche Sicht, denn er vermittelt nicht nur WIE man mit dem Hund arbeitet sondern auch WARUM. Witzige Analogien zu unserer modernen Welt und nette Eselsbrücken helfen dir zudem besser zu verstehen, wie du am besten mit deinem Hund kommunizierst und trainierst.

Vorteile

Der Klang der Hundepfeife hat, im Gegensatz zum gesprochenen Wort, einen sehr hohen Wiedererkennungswert für den Hund. Das Signal der Hundepfeife wird gezielt eingesetzt und kommt im Alltag ansonsten nicht vor. Der Pfiff hört sich für den Hund immer gleich an und überträgt zudem auch keine emotionalen Schwingungen, wie es bei einem Wort der Fall wäre.

Tipp!

Bewahre die Hundepfeife neben der Hundeleine auf, damit du sie nicht zu Hause vergisst. Leben Kinder im Haushalt, verstaue die Hundepfeife außer Reichweite der Kinder, damit sie die Hundepfeife nicht willkürlich betätigen und damit dein Rückruftraining sabotieren.

Rückruftraining – Der Aufbau

Du startest das Rückruftraining zunächst in ablenkungsfreier Umgebung, sprich zu Hause. Pro Trainingseinheit solltest du dir ca. 10-15 für deinen Hund schmackhafte Futterstücke vorbereiten.

 1. Rückruftraining in ablenkungsfreier Umgebung

Dein Hund ist angeleint, da er den Ton der Hundepfeife von Anfang an mit einer Bewegung auf dich zu verknüpfen soll. Gehe ein paar Schritte mit deinem angeleinten Hund durch die Wohnung. Dein Oberkörper zeigt nach vorne in Laufrichtung. Nach einigen Schritten drehst du deinen Oberkörper während des Gehens in Richtung deines Hundes aus, gehst noch ein paar Schritte einladend rückwärts und betätigst dabei die Hundepfeife. Belohne deinen Hund im Anschluss mit einem Futterstück.

Wiederhole diesen Schritt, bis die Futterstücke alle sind und beende die 1. Trainingseinheit. Da dein Hund angeleint ist kannst du diesen Schritt parallel zum Training in der Wohnung auch schon in einem ruhig gelegenen Garten oder auf sehr ruhigen Abschnitten des Spaziergangs üben.

2. Rückruftraining erweiterter Modus zu Hause

Dein Hund hält sich nun ohne Leine gemeinsam mit dir im gleichen Raum auf. Betätige die Hundepfeife, wenn dein Hund gerade wegschaut und seine Gedanken nicht bei dir sind. Wendet sich dein Hund, beim Ertönen der Hundepfeife, dir zu, gehe einladend ein paar Schritte rückwärts und belohne deinen Hund anschließend.

Wiederhole dies einige Male über den Tag verteilt und übe an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen. Im Garten und auf dem Spaziergang übst du weiterhin Schritt 1 und lässt deinen Hund dabei an der Leine.

3. Rückruftraining über mehrere Räume

Dein Rückruftraining wird nun auf die gesamte Wohnung ausgeweitet. Sobald du dich in einem anderen Raum als dein Hund aufhälst, betätigst du die Hundepeife. Kommt dein Hund sofort zu dir gelaufen, lobe und belohne ihn ausgiebig. Variiere die Räumlichkeiten und erweitere die Distanz in den nächsten Tagen in kleinen Schritten. Sollte dein Hund nicht oder nur sehr zögerlich kommen, übe noch eine Weile Schritt 1 und Schritt 2, bis diese Schritte reibungslos klappen.

4. Rückruftraining – Außerhalb der Wohnung

Übe den Rückruf nun auf dem Spaziergang und sichere dabei deinen Hund mit einer 5 bis maximal 10 Meter lange Schleppleine. Die Schleppleine stellt sicher, dass dein Hund den Rückruf, trotz der Distanz, zu keinem Zeitpunkt ignorieren kann. Während der ersten Trainingstage betätigst du die Hundepfeife nur, wenn dein Hund auf dem Weg zu dir ist oder wenn er dich gerade anschaut. Ist er mit Schnüffeln am Boden oder Ähnlichem abgelenkt, nutzt du die Hundepfeife noch nicht.

So trainierst du mit einer Schleppleine

Läuft dein Hund auf dich zu, puste in die Hundepfeife und gehe ein paar Schritte einladen zurück. Lobe und belohne deinen Hund, wenn er bei dir angekommen ist. Baue ca. 4 bis 5 solcher Rückruf-Übungen in jeden Spaziergang ein.

Hinweis

Dein Hund soll von Anfang an lernen, dass er so lange bei dir bleibt, bis du ihn wieder frei gibst. Sollte er nach der Belohnung direkt wieder abdüsen wollen, hake einen Finger ins Halsband oder Geschirr. Sobald er ruhig abwartet, kannst du den Finger lösen und mit einem OK den Schleppleinenradius für deinen Hund wieder freigeben.

5. Rückruftraining – gezielte Ablenkungsreize hinzufügen

Erstelle im Vorfeld eine Liste mit Reizen, die deinen Hund leicht, mittel und stark ablenken. Befolgt dein Hund das Rückrufsignal bis Schritt 4 Training zuverlässig, so fügst du nun wohldosierte Ablenkungsreize hinzu. Beginne das Rückruftraining mit leichten Ablenkungsreizen und belohne deinen Hund ausgiebig, wenn er den Rückruf trotz dieser leichten Ablenkung befolgt.

Klappt der Rückruf mit leichten Ablenkungsreizen in mindestens 9 von 10 Fällen, so steigerst du nun die Ablenkungsreize auf mittlere Intensivät. Nutze den Rückruf wirklich nur in den Situationen, in denen dein Hund den Rückruf auch erfolgreich meistern kann.

Tipp

Bei zu schweren Ablenkungsreizen, bei denen der Rückruf mittels Hundepfeife oder Wort definitv nicht klappen wird, solltest du anderweitig auf dich aufmerksam machen. Die Aufmerksamkeit deines Hundes kannst du alternativ auch durch Klatschen in die Hände, Schnalzen oder sonstigen Geräuschen zurück erlangen.

Wann und wie du deinen Hund richtig belohnst

Fazit

Ein erfolgreiches Rückruftraining benötigt viel Zeit und geduldige Konsequenz. Je nach Hundetyp ist das Rückruftraining unterschiedlich aufwändig und kann ohne weiteres mehrere Monate in Anspruch nehmen. Such dir Unterstützung bei einem Hundetrainer*in vor Ort, wenn du keinerlei Erfolge im Training feststellst.

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