bindung zum hund aufbauen

Bindung zum Hund aufbauen – Bindungsarbeit beim Spaziergang

Der Aufbau der Bindung zum Hund beginnt zu Hause. Dort werden die Grundlagen für die weitere Bindungsarbeit gelegt. Falls du DIESEN Artikel bis jetzt nicht kennst, solltest du ihn zuerst lesen. Danach liest und hier weiter und erfährst, wie du ganz spielerisch und nebenbei eine bessere Bindung zum Hund aufbauen kannst.

Vorbereitung des Spaziergangs

Für einen effektiven Bindungsspaziergang können einige Utensilien hilfreich sein, wie z.B. Futterdummy, Zergel, Futter oder was dein Hund so mag. Wenn dein Hund bisher nicht zuverlässig abrufbar ist, nutze eine Schleppleine und ein Geschirr. Denke auch unbedingt an die Versorgung mit Wasser, insbesondere während der warmen Sommermonate. Wähle Aktivitäten, die deinem Hund Freude bereiten – nicht jeder Hund mag das gleiche Spiel.

Erste Schritte auf dem Spaziergang

Beim Beginn des Spaziergangs ist es wichtig, dass dein Hund zunächst Orientierung zu dir findet. Das kann direkt vor Ihrer Haustür oder im Wald sein. Vermeide es unbedingt, dass dein Hund mit dem Öffnen der Autoklappe oder Haustür direkt herausspringt und dich dabei völlig ausblendet. Schaffe eine Verbindung, indem du deinen Hund ansprichst und ihn dazu bringst, sich auf dich zu konzentrieren. 

Bindung zum Hund aufbauen durch verschiedene Stationen

Speziell im Wald finden sich vielfältige Gelegenheiten, tolle Aktionen mit dem Hund zu veranstalten. Gestalte den Spaziergang abwechslungsreich, indem du verschiedene Stationen mit Aktivitäten einbaust. Dazu gehören Suchspiele, Apportierübungen und Pausen, in denen Sie einfach zusammen mit Ihrem Hund die Umgebung genießen. Je nach Vorlieben und Temperament deines Hundes eignen sich unterschiedliche Spiele. Wähle Spiele, die dem Temperament deines Hundes entsprechen und die er gern und bereitwillig mitmacht. Von Zerrspielen bis hin zu Kooperationsspielen solltest du stets darauf achten, was deinem Hund Spaß macht und ihn nicht überfordert.

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Suchspiele

Suchspiele eignen sich perfekt, um deinen Hund mental auszulasten und nebenbei Bindung zum Hund aufbauen zu können. Nutze dafür einen Futterdummy, welchen du mit seiner normalen Tagesration Futter befüllst. Setze oder lege deinen Hund ab und verstecke, zunächst sichtbar für deinen Hund, den Futterdummy. Gehe nun zu deinem Hund zurück, belohne ihn (verbal oder mit einem Futterstück) für sein Warten und schicke ihn auf die Suche. Hat er den Dummy gefunden, bekommt er seine Belohnung aus dem Futterdummy. Hier arbeitet er permanent mit dir zusammen, denn er gelangt nur in Kooperation mit dir an seine Belohnung.

Erhöhe allmählich den Schwierigkeitsgrad, indem du den Dummy an höher gelegene Positionen oder in Asthaufen versteckst. Du kannst deinen Hund auch in Senken in der Warteposition ablegen, sodass er dich beim Verstecken nicht sehen kann. Deiner Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. 

Zerrspiele

Viele Hunde lieben es, an einem Zergel gemeinsam mit ihrem Menschen zu ziehen. Du musst das Spiel immer beenden, richtig? Stimmt die Beziehung zwischen euch, ist es vollkommen unerheblich, wer von euch beiden wie oft das Spiel „gewinnt“. Schließlich kaufst und verwaltest du am Ende alle Spielzeuge ;). Ist das bisher nicht der Fall, fange am besten sofort damit an.

Achte beim Zerrspiel darauf, dass sich der Hund nicht allzu sehr hochfährt und brich das Spiel ggf. vorher ab. Sollte dein Hund einen Hang zu Ressourcenverteidigung haben, nimmt von einem Zerrspiel Abstand, solange das Problem nicht gelöst wurde.

Balancieren

Viele Menschen glauben, den Hund nur mit einem wilden Rennspiel oder einer unkontrollierten Hetzjagd hinter dem Ball angemessen auszulasten. Häufig ist genau das Gegenteil der Fall, sofern kein Gleichgewicht zwischen Ruhe und Auslastung herrscht. Der Mensch fungiert hier nur als Ballschleuder und eine Bindung zum Hund aufbauen rückt hier weit nach hinten.

Wesentlich effektiver hingegen sind Balancier- und Koordinationsübungen, die ihr gemeinsam durchführen könnt. Such dir dazu einen breiten liegenden Baum und führe deinen Hund, ggf. mit Futter, langsam über den Balken. Je langsamer du deinen Hund führst, umso mehr muss er sich anstrengen, das Gleichgewicht zu halten. Das fördert nicht nur den Aufbau der Tiefenmuskulatur, sondern beinhaltet gleichzeitig auch eine mentale Auslastung. Um die Bindung zum Hund zu stärken, könnt ihr beide gemeinsam über den Baum balancieren. Lass dazu deinen Hund hinter dir auf dem Baum laufen. Er muss sich dazu an dein Bewegungsmuster und -geschwindigkeit anpassen. Achte darauf, dass der Baum breit genug ist, um darauf zu laufen, denn zu schmale Bäume können beim Abrutschen des Hundes zu Verletzungen führen.

Begegnungen mit anderen Hunden

Solltest du auf andere Hunde treffen, ist es wichtig, dass du deinen Hund zu dir rufst und die Situation unter Kontrolle behältst. Setze das Spiel oder die Aktivität erst fort, wenn der andere Hund vorüber ist. Das vermeidet mögliche Ressourcenverteidigung mit seinem Konkurrenten.

Differenziere und verstehe die Unterschiede zwischen Bindung und Beziehung, um ein harmonischeres Zusammenleben mit Ihrem Hund zu erreichen. Eine starke Bindung bildet das Fundament, auf dem eine gesunde und dynamische Beziehung aufgebaut werden kann. Indem du sowohl an der Bindung als auch an der Beziehung arbeitest, schaffst du eine tiefe und bereichernde Partnerschaft mit deinem Hund.

Pausen und Entspannung

Vergiss nicht, Pausen einzulegen, in denen sich dein Hund entspannen und etwas trinken kann. Dies ist besonders wichtig, um auch ruhige Momente gemeinsam zu genießen und dein Hund lernt, dass solche Momente dazugehören, in denen einfach nichts passiert. Du kannst in diesen Momenten auch mal deinen Hund ignorieren, damit er nebenbei seine Frustrationstoleranz schulen kann. 

Fazit

Bindungsarbeit ist ein fortlaufender Prozess, der sowohl zu Hause als auch auf Spaziergängen stattfindet. Mit den richtigen Aktivitäten und einer klaren Struktur kannst du die Bindung zu deinem Hund stärken und gleichzeitig Spaß haben. Wir hoffen, unsere Tipps sind hilfreich für dich und deinen Vierbeiner. Teile gerne deine Erfahrungen und eigene Bindungsspiele in den Kommentaren! 

Disclaimer:
In diesem Beitrag bemühen wir uns um eine genderneutrale Sprache. Unser Ziel ist es, alle Leser:innen unabhängig von ihrem Geschlecht anzusprechen und einzubeziehen. Wir erkennen an, dass die deutsche Sprache Herausforderungen in Bezug auf Genderneutralität mit sich bringt und wählen daher Formulierungen, die ein breites Spektrum an Identitäten umfassen. Sollte es dennoch vorkommen, dass bestimmte Passagen nicht vollständig genderneutral formuliert sind, bitten wir dies zu entschuldigen. Dies ist nicht beabsichtigt und wir sind bemüht, unsere Ausdrucksweise zu verbessern, um Inklusivität und Respekt gegenüber allen Geschlechtsidentitäten zu gewährleisten

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