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Zecken beim Hund – Hilfe, mein Hund hat eine Zecke!

ZECKEN – Wissenswertes über die kleinen Blutsauger

Zecken fühlen sich im Wald, auf Wiesen und in Büschen so richtig wohl. Weltweit gibt es um die 900 verschiedenen Arten von Zecken. In Deutschland findet man aber hauptsächlich den Holzbock und die Auwaldzecke. Der Holzbock hat einen schwarzen vorderen Körperteil und der Rest des Körpers ist gleichmäßig braun. Die Auwaldzecke erkennst du an ihrem gestromten Körper und sie ist in der Regel auch etwas größer als der Holzbock.
Zecken werden ab einer Außentemperatur von 7-8 Grad aktiv und dabei ist ihnen der Monat egal. Sie sind also unter Umständen das ganze Jahr über auf der Suche nach einem geeigneten Opfer, dem sie etwas Blut abzwacken können.
 
Das Licht der Welt erblicken Zecken als 6-beinige Larven. Larven sind winzig klein und übertragen in der Regel noch keine Krankheitserreger. Die holen sie sich nämlich erst, wenn sie an einem infizierten Wirt, wie z.B. einer Maus, Blut saugen. Nach dem ersten Blut saugen häutet sich die kleine Larve und wird zur 8-beinigen Nymphe. Eine Nymphe ist deutlich größer und mit dem menschlichen Auge schon gut zu erkennen. Sowohl Larven als auch Nymphen sind geschlechtslos. Nachdem die Nymphe Blut gesaugt hat häutet sie sich ein letztes Mal und wird entweder zu einem Zeckenweibchen oder zu einem Zeckenmännchen.

Interview mit der Tierärztin Dr. Elisabeth Zimpfer aus Potsdam

Welches sind die gängigsten Krankheiten, die Zecken auf einen Hund übertragen können?

Borreliose: Übertragung erfolgt durch den Holzbock.
Anaplasmose: Übertragung erfolgt durch die Auwaldzecke.
Ehrlichiose: Übertragung erfolgt durch die braune Hundezecke, die oft als Urlaubsmitbringsel aus europäischen Mittelmeerländern eingeschleppt wird.
Babesiose: Übertragung erfolgt durch die Auwaldzecke.
 
TIPP: Schau dir im Internet eine Karte über die Zeckenpopulation von Deutschland an, bevor du in den Urlaub fährst. So weißt du, welche Art Zecke sich in deinem Urlaubsziel ebenfalls besonders wohl fühlt und kannst deinen Hund dementsprechend schützen.
 

Welche körperlichen Anzeigen deuten darauf hin, dass die Zecke meinen Hund vielleicht mit Krankheitserregern infiziert oder Bakterien übertragen hat?

Anzeichen können unter anderem sein: eine milde Hautrötung, vermehrte Wärme oder Schwellung im Bereich des Zeckenstiches. Auch nach Entfernen der Zecke kann es zu einer eitrigen Hautentzündung kommen, die häufig nicht ohne eine tierärztliche Behandlung abheilt. Das bedeutet nicht automatisch, dass ein Krankheitserreger auf den Hund übertragen wurde. Allerdings haben Zecken häufig Bakterien im Bereich ihres Stechapparates und das kann zu einer bakteriellen Hautinfektion führen. Auch allergische Reaktionen auf Zeckenbisse nehmen zu. Im Zweifelsfall wende dich bitte immer an deinen Tierarzt. Tipp: Ein vorheriger Anruf mit Schilderung der Symptome kann dir den Gang zum Tierarzt eventuell ersparen. 
 

Mit welchen natürlichen Zeckenmitteln kann ich meinen Hund schützen?

Es gibt eine Vielzahl an natürlichen Mitteln, wie z.B. Halsbänder mit Bernstein oder EM-Keramik (EM = Effektive Mikroorganismen). Sie schlagen bei vielen Hunden sehr gut an und verringern die Zeckenanzahl enorm. Teste aus, was für deinen Hund passend ist und worauf er am besten an- und die Zecke somit abspringt.
Auch äußerlich aufgetragene Öle, wie z.B. Kokosöl oder Neemöl, können hilfreich sein bei der Zeckenabwehr. Nahrungsergänzungsmittel, wie zum Beispiel Schwarzkümmelöl, Kreuzkümmelöl, Knoblauch, Bierhefe, usw. können darüber hinaus von innen heraus unterstützen. Besprich die richtige Dosierung und das für deinen Hund richtige Mittel aber unbedingt vorher mit dem Tierarzt deines Vertrauens.
 

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Welche Risiken bergen chemische Zeckenmittel, wie zum Beispiel Halsbänder, Spot-Ons oder Tabletten?

Chemische Zeckenmittel sind Medikamente. Medikamente können Nebenwirkungen, wie z.B. allergische Reaktionen oder Magen-Darm-Symptome, hervorrufen. Eine Tablette verbleibt bis zu einem Monat in deinem Hund und die Gabe kann nicht rückgängig gemacht werden, sofern dein Hund Nebenwirkungen erleidet. Ebenso können Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die dein Hund noch bekommt, entstehen. Auch ein aufgetragenes Spot-on lässt sich nicht einfach so wieder abwaschen. Halsbänder haben daher den Vorteil, dass du sie abnehmen kannst, falls dein Hund eine Hautreaktion zeigt. Halsbänder wirken meist nur im vorderen Bereich des Hundekörpers, da die Wirkung des Halsbandes nach hinten hin immer schwächer wird.    

Wie erkennen Zecken ihre Opfer?

Zecken haben keine Augen, aber ein sehr gut ausgeprägtes Geruchsorgan am vorderen Beinapparat. Dieses Geruchsorgan nennt sich das Hallersche Organ. Die Zecke hat also sozusagen zwei Nasen: eine am linken Vorderbein und eine am rechten Vorderbein. Mit diesen Nasen erkennt, bzw. riecht die Zecke ihr Objekt der Begierde und lässt sich im Vorbeigehen von ihrem Opfer abstreifen. 

Wann sticht die Zecke zu?

Zecken suchen teilweise zwischen 1-3 Stunden, bis sie die für sie passende Einstichstelle gefunden hat. Die Zeit muss man nutzen, um den Hund abzusuchen. Eine Zecke bevorzugt gut durchblutete dünne Hautstellen, wo sie optimal zustechen kann. Von uns unbemerkt saugt die Zecke ca. 1 bis 2 Wochen, bis sie teilweise auf ihre 200fache Größe angeschwollen ist. Dann fällt sie ab und bleibt nahezu unbeweglich an Ort und Stelle liegen. Diese dicken, vollgesogenen Zecken sind immer Weibchen und können dank der reichhaltigen Blutmahlzeit mehrere Jahre überleben, bis ein Männchen vorbeikommt. Manche Weibchen tragen die Männchen schon auf ihrem Körper mit und können sich dann direkt – ohne Wartezeit – nach der tagelangen Blutmahlzeit paaren. Nachdem das Zeckenweibchen Nachwuchs bekommen hat verstirbt es.

Wie entferne ich eine Zecke richtig?

Wir empfehlen einen Zeckenhebel oder einen Zeckenhaken. Kleine Zecken, die noch nicht so lange gesaugt haben, sitzen aufgrund ihres Blutdurstes in der Regel fester als schon dickere Zecken. Zunächst versuchst du die Zecke mit dem Zeckenhebel nahe der Haut zu packen. Dann ziehst du die Zecke mit Hilfe des Zeckenhebels vorsichtig und langsam nach oben. Lässt die Zecke los – prima. Sie lässt nicht los? Dann drehst du den Beckenhebel langsam, bis die Zecke schlussendlich loslässt. Dabei ist es irrelevant, ob du im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn drehst.
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Was sollte ich beim Entfernen einer Zecke unbedingt vermeiden?

Auf keinen Fall solltest du etwas auf die Zecke drauf träufeln. Egal was. Damit stresst du die Zecke und nimmst in Kauf, dass die Zecke in ihrer Panik Erreger auf deinen Hund überträgt.

Ist es schlimm, wenn der Stechapparat der Zecke bei der Entfernung stecken bleibt?

Bei manchen Hunden kann der feststeckende „Kopf“ eine allergische Reaktion oder auch eine eitrige Entzündung hervorrufen. Daher ist es wichtig, dass du die Einstichstelle im Auge behältst, um eine Veränderung der Haut zu sehen. Hilfreich ist es auch, die Stelle zu desinfizieren. Dafür eignet sich zum Beispiel Octenisept, welches du in jeder Apotheke kaufen kannst. In vielen Fällen heilt der Zeckenstich samt „Kopf“ ohne Probleme ab und der Stechapparat fällt irgendwann zusammen mit der Borke ab. Vermeide es, selbst an dem festsitzenden Kopf herum zu pulen, da dies zu einer Entzündung führen könnte. Wenn du dir unsicher bist, so rufe den Tierarzt deines Vertrauens an und schildere ihm die Situation. Er wird dir dann sagen, ob du zur fachmännischen Entfernung vom „Kopf“ in die Tierarztpraxis kommen solltest oder nicht. 
 

Wie entsorge ich Zecken am besten?

Lege die entfernte Zecke einfach in ein Stück Toilettenpapier und zerdrücke sie dann mit einem festen Gegenstand. Alternativ kannst du sie auch verbrennen. Wirfst du die Zecke einfach nur in die Toilette, wird sie dies mit einer hohen Wahrscheinlichkeit überleben. Es sind einfach sehr zähe kleine Biester, daher gehe lieber auf Nummer sicher und mache ihr langfristig durch Zerquetschen oder Verbrennen den Garaus. 
 

FAZIT

Einen 100%igen Zeckenschutz gibt es nicht. Weder mit natürlichen, noch mit chemischen Hilfsmitteln. Daher greife lieber erst zu natürlichen Mitteln, um so einer möglichen allergischen Reaktion deines Hundes auf chemische Zeckenschutzmittel vorzubeugen. Wichtig ist es jedoch, deinen Hund nach jedem Spaziergang nach Zecken abzusuchen und zusätzlich Zecken abwehrende Mittel zu verwenden. Eine frühzeitig entdeckte und entfernte Zecke kann keine Borreliose übertragen, da die Übertragung von Borrelien erst nach einigen Stunden stattfindet. Daher gewöhne dir doch einfach ein kleines Wellness-Massage-Zecken-Such-Programm für deinen Hund an, das er nach jedem Spaziergang genießen kann. Dein Hund wird es dir danken!

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