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Welpen kaufen I Das schmutzige Geschäft der Welpenhändler im Internet

Online Welpen kaufen?

Bei vielen Hundehaltern, die einen Welpen kaufen möchten, beginnt die Recherche im Internet. Einen Hund im Internet zu erwerben kann deinen Traum vom Leben mit Hund schnell zum Alptraum werden lassen. Einen Hund per Mausklick kaufen klingt erstmal völlig absurd. Allerdings findest du online tausende Anzeigen, die Welpen, junge Hunde oder auch schon ältere Hunde zum Verkauf anbieten. Das schmutzige Geschäft mit Hundewelpen im Internet boomt und jeder einzelne Kauf trägt dazu bei, dass dieses Geschäft unterstützt wird.

In diesem Artikel erklären wir die Anzeichen bei einer Anzeige zum Hundekauf im Internet, die auf illegale Welpenhändler hindeuten und worauf du gezielt achten solltest.

 

Massenware Hund

Einkäufe über das Internet sind beliebt und für leblose Dinge auch durchaus praktisch. Doch selbst Hunde verkommen mittlerweile immer mehr zu einer Art Ware. Unserer Umfrage zufolge werden ca. 12% aller Hunde aus dem Internet erworben.

Das Foto des Vierbeiners poppt auf und du bist dir sicher: „DAS ist mein Hund!“ Das Foto zeigt dir jedoch nur eine niedliche Fassade. Das bisher Erlebte des Vierbeiners bleibt dir verborgen und wird häufig sogar durch den Verkäufer verschwiegen. Doch gerade die Herkunft des Welpen entscheidet darüber, ob der Welpe sich zu einem mental ausgeglichenen und gesunden Vierbeiner entwickelt oder vielleicht ein Leben lang mit Unsicherheiten, Ängsten oder Krankheiten zu kämpfen hat.

Ein Hund wird rasseabhängig mind. 10 Jahre alt und bestimmt in dieser Zeit dein Leben maßgeblich mit. Einen Welpen kaufen sollte daher intensiv vorher überlegt sein und Spontanentscheidungen unbedingt vermieden werden. Verliebe dich nicht in ein niedliches Foto, sondern überprüfe den Verkäufer und auch die Herkunft des Hundes gründlich.

Im Beitrag Alter und Erziehung“ sind alle Entwicklungsphasen eines Hundes und deren Wichtigkeit von der Geburt bis hin zum Rentenalter erklärt.

 

Welpen kaufen – Vorsicht Welpenhändler!

Für illegale Welpenhändler, sogenannte Vermehrer, ist das Internet der perfekte anonyme Marktplatz. Die Händler vermehren ihre Welpen unter katastrophalen Bedingungen in osteuropäischen Massenzuchtanlagen. Dort werden sie viel zu früh, häufig schon vor der 8. Lebenswoche, von ihrer Mutter getrennt und in LKWs zusammengepfercht nach Deutschland geschafft. Durch die schlechten Haltungsbedingungen des Muttertieres und der zu frühen Trennung von der Mutter erleiden die Welpen körperliche und geistige Defizite. Dir als Käufer offenbaren sich diese Defizite häufig erst Wochen oder Monate später. Viele Welpen sind nicht geimpft und haben entweder keinen oder einen gefälschten Impfpass oder eine gefälschte Ahnentafel. Manche Welpen sind bereits bei der Ankunft in Deutschland mit lebensbedrohlichen Krankheiten infiziert und sterben ein paar Wochen nach dem Einzug ins neue zu Hause.

Damit du dich aber dennoch online in den kleinen Welpen verliebst, mieten skrupellose Welpenhändler extra eine schicke Wohnung für das Foto-Shooting mit den Welpen an. Dank der Fotos in gepflegtem Umfeld bist du dir sicher, dass die Welpen aus einem liebevollen zu Hause stammen. Dass die Welpen nach dem Foto-Shooting jedoch wieder in einem lieblosen Verschlag landen bleibt dir verborgen.  Der Welpenhändler wartet währenddessen auf potentielle Käufer, die idealerweise naiv genug sind, sich zur Übergabe auf einem Rast- oder Parkplatz einzulassen.

 

Welpen kaufen – Anzeigen hinterfragen!

Ein Welpe aus dem europäischen Ausland, wie z.B. Bulgarien, Rumänien oder Spanien muss mindestens 12 Wochen alt sein, um in Deutschland einreisen zu dürfen. Der Welpe muss über einen Chip und einen EU-Heimtierausweis verfügen. Leider gibt es kaum eine Möglichkeit einen originalen von einem gefälschten EU-Heimtierausweis zu unterscheiden. Die Tollwutimpfung ist Pflicht und muss seit mindestens 21 Tagen aktiv sein. Andere Impfungen, wie Staupe, Zwingerhusten, Parvovirose, Leptospirose oder Hepatitis sind keine Pflicht, aber dennoch empfehlenswert.

Viele Verkäufer, die ihren Hund online zum Kauf anbieten, werben mit Aussagen wie „Frei von Erbkrankheiten, wie ED, HD oder IBD“. Für viele Käufer klingt das Inserat so seriöser, allerdings lassen sie diese Erbkrankenheiten im Welpenalter kaum nachweisen.

Welpen deutscher Herkunft müssen nur in bestimmten Bundesländern über einen Chip verfügen. Informiere dich vorher, welche Regelung auf dein Bundesland zutrifft. Beachte beim Kauf eines Hundes in jedem Fall die gesetzlichen Grundlagen, sprich das Tierschutzgesetz, die Tierschutz-Hundeverordnung sowie die Hundeverordnung deines Bundeslandes.

Welpenhändler erkennen!

Vorsicht ist geboten, wenn der Verkäufer mehrere Rassen gleichzeitig oder auch Welpen unterschiedlichen Alters anbietet. Hier liegt der Verdacht nahe, dass der Verkäufer als Zwischenhändler dient und seine Welpen aus unterschiedlichen illegalen Quellen bezieht.

Schnäppchenpreise sollten dich nicht erfreuen, sondern stutzig machen. Seriöse Züchter, die sich um das Wohl ihrer Tiere kümmern, können ihren Nachwuchs nicht zum Schnäppchenpreis anbieten. Schon allein die optimale medizinische Versorgung von Muttertier und Welpen und eine gute Ernährung haben ihren Preis.

Der Vorschlag einer Übergabe des Welpen auf einem Rastplatz oder an ähnlichen Orten sollte deine Alarmglocken aktivieren. Lass dich niemals auf eine derartige Übergabe ein, sondern besuche den Verkäufer im heimischen Umfeld. Bei dieser Gelegenheit lässt du dir direkt seinen Ausweis zeigen, denn illegale Händler möchten ihre Identität nur ungern preisgeben. Verschaffe dir einen persönlichen Eindruck vom Umgang zwischen dem Verkäufer und seinen Welpen und lerne das Muttertier kennen. Ausreden, warum dies nicht geht sind ein Hinweis darauf, dass das Muttertier Verhaltensauffälligkeiten hat, krank ist oder vielleicht hunderte von Kilometern entfernt in einer Massenzuchtanlage als Gebärmaschine missbraucht wird.

 

Tappe nicht in die Falle!

Nimm Abstand vom Hundekauf, wenn nur der kleinste Verdacht besteht es mit einem Welpenhändler zu tun zu haben oder der Welpe aus schlechten Verhältnissen stammt. Mitleid ist kein guter Ratgeber beim Hundekauf! Du glaubst vielleicht den einen Welpen zu retten, bist dir in dem Moment aber nicht bewusst, wie negativ sich die unschöne Herkunft des Welpen unter Umständen auf dein Leben auswirkt. Zudem sorgst du mit deinem Kauf dafür, dass das Muttertier weiter Welpen produzieren muss, die unter katastrophalen Bedingungen aufwachsen müssen.

 

Glaube nicht alles, was du liest!

„Superliebes 10 Monate junges Hundemädchen aus NRW sucht neues Zuhause mit anderen Artgenossen! Oder ein Zuhause, in welchem sie nicht viel allein bleiben muss und regelmäßigen Spielkontakt zu anderen Hunden hat. Preis 490€. Pauline wird aufgrund beruflicher Veränderungen abgegeben. Die Vermittlung erfolgt mit Schutzvertrag und nach Vorabbesuch des zukünftigen Zuhauses.“

Auch Beschreibungen wie diese, die sich seriös lesen, müssen hinterfragt werden. Nimm telefonisch Kontakt und anschließend in jedem Fall auch persönlich Kontakt zum Verkäufer auf und besuche den Hund in seinem gewohnten Umfeld. Möchte der Verkäufer nicht, dass du ihn zu Hause besuchst? Dann solltest du dringend die Finger von dem Angebot lassen und weitersuchen. Und denk dran: Auch für Junghunde und ältere Hunde gelten die zuvor angesprochenen Begleitpapiere und gesetzlichen Bestimmungen.

 

Fazit

Sich einen Hund anzuschaffen oder einen Welpen kaufen MUSS immer sehr gut überlegt sein, denn er wird dich sein ganzen Leben lang begleiten und sollte entsprechend zu deinen Lebensumständen passen. Unsere Tierheime sind voll mit Hunden, die auf einen neue Chance warten, daher schau dich am besten als erstes im Tierheim um. Vielleicht wartet genau dort dein Seelenhund.

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