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Belohnung Hund – Wichtige Tipps für die Hundeerziehung

Belohnung Hund – Fehler vermeiden, richtig belohnen!

In der Hundeerziehung und im Hundetraining spricht man von positiver Verstärkung, wenn der Hund für ein erwünschtes Verhalten belohnt wird. Doch oft verzweifeln Hundehalter daran, dass das Training mit dem Hund trotz Belohnung nicht so richtig klappen will. Ungewollt und Unbewusst wird häufig das unerwünschte Verhalten des Hundes belohnt.

Den eigenen Hund mit Futter, Spielzeug, einem Lob oder durch Streicheln zu belohnen, gehört für viele Besitzer zum Hundetraining dazu. Warum Belohnungen nicht automatisch zu einem positiven Trainingsergebnis führen, erkläre ich dir jetzt.

 

Belohnung als Lockmittel

Viele Besitzer nutzen Belohnungen nicht um erwünschtes Verhalten ihres Hundes zu bestätigen. Sie nutzen die Belohnung als Lockmittel, damit der Hund ihnen überhaupt seine Aufmerksamkeit schenkt. Kennst du den Spruch: „Deine Mutter hat dir als Kind doch ein Kotelett um den Hals gehängt, damit wenigstens der Hund mit dir spielt!“?

Viele Hundebesitzer bepacken sich mit Belohnungen und werden dadurch unbewusst zu diesem Kind mit dem Kotelett um den Hals. Die Belohnung macht den Besitzer attraktiver für den Hund. Auf Dauer führt das dazu, dass der Hund abwägt. Hat der Besitzer eine Belohnung dabei, so macht der Hund mit. Hat der Besitzer keine Belohnung dabei, so macht der Hund sein eigenes Ding und ignoriert seinen Besitzer.

 

Orientierung versus Belohnung

Um ein echtes Team zu werden, muss die freiwillige Orientierung deines Hundes an dir als Person an erster Stelle stehen. Diese Orientierung an dir erarbeitest du dir aber nicht dadurch, dass du immer die besten Leckerbissen oder das tollste Spielzeug dabeihast. Eine verlässliche Orientierung deines Hundes an dir erarbeitest du dir im gemeinsamen Alltag.

Sinnvolle von dir aufgestellte Regeln und Grenzen helfen deinem Hund, deine Entscheidungen zu respektieren und sich nach dir auszurichten. Und das ganz ohne Belohnungen. Schau dir dazu unsere Beiträge zu den Themen „Frustrationstoleranz“ und „Impulskontrolle“ an. Dort gehe ich unter anderem detailliert auf einen typischen Tagesablauf von Hund und Halter und dessen Tücken ein.

 

Machen Belohnungen denn nun Sinn oder nicht?

So setzt du Belohnungen richtig ein!

Gerade bei der Erziehung eines Welpen kann die anfängliche Belohnung durch Futter sehr hilfreich sein. Der Welpe ist mit einer Futterbelohnung beim Erlernen von Sitz, Platz und Co einfach motivierter bei der Sache. Dennoch solltest du die Belohnung zeitnah wieder ausschleichen. Du läufst sonst Gefahr, dass dein Welpe auf Dauer nur einen überdimensionalen Futterautomaten in dir sieht.

Viel wichtiger ist euer alltägliches Miteinander vom Aufstehen bis zum ins Bett gehen. Während der ganz alltäglichen Abläufe sollte dein Welpe die Orientierung an dir und nicht die Orientierung an einer Belohnung lernen.

 

Die Belohnung als Hindernis

Manche Hundeschulen trainieren die Leinenführigkeit, indem der Hund einem vor die Nase gehaltenen Stück Futter folgt. Kaum ist die Futterquelle versiegt, ist die Leine jedoch wieder straff. Die Belohnung ist also eher hinderlich, da der Hund sich nicht am Besitzer, sondern am Futterstück orientiert.

Du hast deinem Hund beigebracht ohne eine für ihn sichtbare Belohnung an lockerer Leine zu laufen? Überprüfe mal, ob dein Hund nach der Gabe der Belohnung immer noch an lockerer Leine läuft oder ob die Leine sich wieder spannt. Für viele Hunde bedeutet die Belohnung nämlich: „Oh, da ist die Belohnung – Übung erfolgreich abgeschlossen!“ Daran merkst du, dass die lockere Leine für deinen Hund bisher eher eine Art Kunststück ist, das für ihn mit der Gabe vom Futterstück beendet ist.

 

Verhaltensketten

Manche Hunde lernen durch falsch eingesetzte Belohnungen sogar sogenannte Verhaltensketten. Der Hund lernt dabei unerwünschtes Verhalten zu zeigen, damit er nach der Korrektur eine Belohnung bekommt.

Beispiel:

Dein Hund zieht an der Leine, du korrigierst das, die Leine ist wieder locker, er bekommt die Belohnung. Dein Hund zieht erneut, du korrigierst ihn, die Leine ist locker, es gibt wieder eine Belohnung, usw. Wenn dir das bekannt vorkommt, dann überdenke dein Training und wirke der Verhaltenskette entgegen, da dein Hund dabei auf Dauer nichts lernt.

 

Die Lösung zum Problem

Wenn die Belohnung dazu führt, dass dein Hund die Leine wieder strafft, dann lass die Belohnung einfach weg. Genieße die lockere Leine stattdessen zufrieden lächelnd, denn dein Hund wird deine gute Laune wahrnehmen. Die persönliche Belohnung für deinen Hund könnte dann sein, dass er für die lockere Leine an geeigneter Stelle Freilauf bekommt.

 

Merke:

Läuft dein Hund auch nach Gabe der Belohnung weiterhin an lockerer Leine, dann behalte bitte alles so bei wie es ist. Dein Hund wird deine Belohnung für sein tolles Verhalten sicherlich wertschätzen.

 

Arten der Belohnung und das richtige Timing

Belohnung mit Futter

Futter ist wohl die beliebteste Form der Belohnung. Es müssen aber nicht immer besondere Leckerchen sein. Auch ein Teil der Tagesration vom Hundefutter eignet sich hervorragend als Belohnung. Dein Hund kann sich sein Futter auf dem Spaziergang gemeinsam mit dir erarbeiten. Sei es durch Suchspiele oder als Verstärkung von erwünschtem Verhalten, wie zum Beispiel ein unaufgeforderter Blick deines Hundes zu dir.

Schau dir dazu gerne unseren Beitrag „Freilauf – Belohnung und Konsequenz!“ an, in dem ich Belohnung mit Futter auf dem Spaziergang schon detailliert erklärt habe.

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Stimmliches Lob

Auch deine Stimme kann eine Belohnung für deinen Hund sein. Bei einem sehr lebhaften Hund, der schnell hochfährt, solltest du auf eine betont ruhige, freundliche Stimmlage achten. Ein eher ruhiger Hund verträgt dagegen auch mal eine „Dutzidutzi-Babystimme“, damit er aufwacht und motiviert wird.

 

Streicheln

Streicheln, besonders auf dem Kopf, ist für die meisten Hunde keine Belohnung, sondern echt lästig. Achte also mal darauf, ob dein Hund dir seinen Kopf genüsslich entgegenstreckt, wenn du ihn streichelst. Wendet er seinen Kopf ab oder weicht aus, so empfindet er das Streicheln nicht als Belohnung.

 

Alternative Belohnungen

Wenn deinen Hund sowohl Futter als auch ein stimmliches Lob hochfahren lassen, dann verzichte lieber darauf. Du kannst stattdessen folgende alternative Belohnungen nutzen:

  • Lächle deinen Hund stattdessen zufrieden an, wenn er etwas tut, was du gut findest
  • gemeinsam entspannt durch die Natur laufen
  • gemeinsames Kuscheln auf der Wiese
  • gemeinsame Rennspiele
  • in den Freilauf schicken
  • mit dem Hundekumpel spielen dürfen

Die Möglichkeiten sind vielfältig und sollten immer zum Hund und zur Situation passen. Denn nicht du bestimmst, was für deinen Hund eine Belohnung ist – Stichwort Kopf streicheln – sondern dein Hund.

Verstärker verstehen: Über den Einsatz von Belohnung im Hundetraining (Das besondere Hundebuch)
Mach mal langsam!: Entspannung und Entschleunigung für Mensch und Hund (Expertenwissen für Hundehalter)
Auszeit auf Augenhöhe: Mensch-Hund-Spiel: Kleiner Einsatz mit großer Wirkung
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Das richtige Timing

Dir bleiben ca. 2 Sekunden Zeit, damit dein Hund deine Belohnung auch mit dem gewünschten Verhalten verknüpfen kann. Nach Ablauf der 2 Sekunden verknüpft dein Hund die Belohnung im schlimmsten Fall vielleicht sogar mit unerwünschtem Verhalten. Viele Hundebesitzer agieren zu langsam im Umgang mit ihrem Hund.

Markerwort

Ein Markerwort kann helfen das erwünschte Verhalten des Hundes punktgenau zu bestätigen und kündigt dabei gleichzeitig eine Belohnung an. Die Belohnung kann durch das Markerwort dann auch ein paar Sekunden später erfolgen.

Ein Markerwort baust du ganz einfach auf: Bewaffne dich zu Hause mit 10-20 kleinen Futterstücken und gib dein Markerwort (z.B. YES!) gefolgt von einem Stück Futter, bis die Futterstücke alle sind. Streue diese Übung 3-4 Mal über den Tag verteilt ein. Nach 2-3 Tagen sollte das „Yes!“ deinem Hund zuverlässig ankündigen, dass eine Belohnung folgt und du kannst es im Training einsetzen.

 

Fazit

Leg dein Hauptaugenmerk im Training zunächst auf eine zuverlässige Orientierung an dir und erst an zweiter Stelle auf Belohnungen. Und schau beim Einsatz von deiner jeweiligen Belohnung, ob die Belohnung und der Zeitpunkt der Belohnung das Training wirklich in gewünschter Weise optimiert oder es eher erschwert. In unserem Beitrag nehmen wir die Leinenführigkeit als Beispiel für Sinn oder Unsinn von Belohnungen. Du kannst den Sinn oder Unsinn von Belohnungen natürlich ebenso auf das Erlernen sämtlicher anderer Kommandos übertragen.

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