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Platz auf Distanz – So baust du das PLATZ auf Distanz richtig auf!

In welchen Situationen ist ein Platz auf Distanz hilfreich in der Hundeerziehung? 

Das Platz auf Distanz ist Gold wert, wenn du deinen Hund zum Beispiel bei Sicht eines Radfahrers oder Joggers schnell und spontan am Wegesrand ablegen willst. Der Radfahrer oder Jogger kann deinen Hund ungehindert passieren. Danach entlässt du deinen Hund mit deinem Auflösungssignal aus dem Platz und er darf den Spaziergang an Ort und Stelle weiter fortsetzen.

Ein Platz auf Distanz ist ebenfalls hilfreich, wenn du die Aufmerksamkeit deines Hundes überprüfen willst. Scheint dein Hund in seiner eigenen Welt versunken, so rufst du laut und deutlich das Kommando Platz und testest damit, ob dein Hund den starken Außenfokus durchbrechen kann und noch online ist. Hat dein Hund dich ausgeblendet, so gehe entspannt zu ihm, leine ihn an und setze deinen Spaziergang angeleint fort, bis dein Hund wieder mit seinen Gedanken bei dir ist.

Ich nutze das Platz auf Distanz auch als Beschäftigungsmöglichkeit. Während wir gemeinsam durch die Natur laufen gebe ich Amy ganz spontan das Kommando Platz. Sie legt sich ins Platz, während ich weiter meines Weges gehe. Für diese Übung schaffe dir einen Taschenspiegel an, damit du sehen kannst ob und wenn dein Hund aufsteht. Tut er das, so bringst du deinen Hund erneut zum Ausgangspunkt zurück und wiederholst die Übung. Nach einer gewissen Entfernung drehe ich mich dann zu Amy um und rufe sie aus dem Platz auf Distanz heraus zu mir. Diese Mischung aus Konzentration und mal richtig Gummi geben macht Amy großen Spass und mir natürlich auch.

Die Impulskontrolle eines Hunde zu verbessern ist in vielen Situationen sehr hilfreich. Auch hierfür kannst du das Platz auf Distanz nutzen. Ein Spielzeug fliegt, während dein Hund warten muss. Schicke deinen Hund dann zum Spielzeug und stoppe ihn auf halber Strecke mit dem Platz auf Distanz. Zu Beginn ist eine Schleppleine, befestigt an einem Geschirr von Vorteil, damit dein Hund nicht ungewollt bis zum Spielzeug durchlaufen und dein Platz Kommando ignorieren kann. Diese Übung ist sehr schwierig für deinen Hund und erfordert demnach viel Zeit und eine Vielzahl an Wiederholungen.

Warum ist die Ausführung von einem Platz auf Distanz zunächst sehr schwierig für deinen Hund?

Bisher musste dein Hund das Kommando Platz immer nur in unmittelbarer Nähe zu dir ausführen. So ist das Kommando Platz von deinem Hund abgespeichert. Daher ist es total logisch, beim Ertönen des Platz Kommandos erstmal zu dir laufen zu wollen. Bevor du mit dem Training vom Platz auf Distanz beginnst, sollte dein Hund das „normale“ Kommando Platz schon in allen möglichen Situationen, auch mit mittlerer bis starker Ablenkung, zuverlässig ausführen können. Erst dann beginnst du in kleinen Schritten mit dem Platz auf Distanz Training.

So kannst du das Platz auf Distanz auf dem Spaziergang üben!

Übe in sehr kleinen Trainingseinheiten. Zwei bis drei Mal pro Spaziergang sind ausreichend. Du beginnst zunächst mit dem Platz in der Bewegung, wenn dein Hund in direkter Nähe ist und er gemütlich neben dir geht. Sprich das Platz Kommando laut und deutlich aus und unterstütze es gegebenenfalls körpersprachlich. Draußen möchte ich ein schnelles – ohne wenn und aber – Platz. Daher lege ich unterstützend einen leichten körpersprachlichen Druck in die Übung, den ich sofort wieder herausnehme, sobald der Hund liegt. Das ist ganz wichtig, damit der Hund sich nicht unnötig bedrängt fühlt. Löse das Platz zügig mit deinem Auflösungssignal auf. Wiederhole die Übung bis es in mindestens 8 von 10 Fällen gut klappt.

Dann wird es schwieriger und du gehst, nachdem dein Hund liegt, noch ein bis zwei Schritte weiter. Dein Hund muss dabei liegen bleiben. Steht er von alleine auf, so benutzt du dein Korrektursignal (siehe Geheimtipps für eine erfolgreiche Hundeerziehung) und bringst ihn ganz entspannt wieder zurück an die Ausgangsposition und gehst erneut ein paar Schritte weiter. Gib dein Auflösungssignal dieses Mal etwas früher, damit dein Hund nicht wieder von sich aus aufsteht. Du kannst das Platz auf Distanz auf zwei unterschiedliche Arten auflösen. Entweder rufst du deinen Hund aus dem Platz auf Distanz mit deinem Rückrufkommando zu dir oder du gibst aus der Ferne dein Auflösungssignal und dein Hund darf an Ort und Stelle weiterlaufen.

Problemlösungen: Dein Hund läuft immer zu dir?

Trainiere mit einer deutlich geringeren Distanz. Beginne unbedingt in ganz kleinen cm Schritten und arbeite dich langsam weiter vor. Unterstützend kannst du deinen Hund körpersprachlich stoppen, wenn er sich auf den Weg zu dir macht. Wende dich deinem Hund dazu frontal mit nach vorne ausgestrecktem Arm und „Stoppschild-Hand“ zu, bis er stehen bleibt und innehält. Dann gibst du erneut dein Kommando Platz aus Distanz.

Alternativ leinst du deinen Hund an einem Baum oder Pfahl an. Du stehst 30-50 cm von ihm entfernt und gibst das Platz Kommando. Entferne dich in kleinen Trainingsschritten immer ein Stückchen weiter von deinem Hund. Durch diese Übung lernt dein Hund, dass er nicht immer direkt vor dir Platz machen muss, sondern dort wo er sich gerade befindet. Nach erfolgtem Platz gehst du zu deinem Hund, belohnst ihn und gibst dein Auflösungssignal.

Eine weitere Möglichkeit ist, eine Schleppleine am Geschirr deines Hundes zu befestigen und diese um einen Baum zu legen. Das Ende der Schleppleine hältst du dabei in der Hand. Stehe anfänglich nur einen halben Meter von deinem Hund entfernt und sage das Platz Kommando. Durch die gespannte Schleppleine kann dein Hund nur so weit in deine Richtung laufen, wie du es möchtest. Macht dein Hund Platz, so lobst du ihn und lässt die Handschlaufe fallen. Nun rufst du deinen Hund aus dem Platz heraus zu dir.

Das Video zum Thema ist aus rechtlichen Gründen nicht mehr verfügbar.

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